Psalm 100,5

„… und von Generation zu Generation bleibt SEINE Treue.“

Welch ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende! Nicht nur 30 Jahre Mauerfall – auch 100 Jahre Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde in Bockum-Hövel … Die ermutigenden – aber auch mahnenden - Worte eines unsrer Festprediger sind mir noch lebendig im Ohr: „Wenn wir das tun, was unsere Väter getan haben, dann tun wir eben NICHT das, was unsere Väter getan haben!“ Gemeint ist damit, dass jede Generation ihre eigene Berufung hat und eben für IHRE Generation das Evangelium zeitgemäß und einladend zu verkündigen hat!

So lesen wir beispielsweise von Noah im Buch der Genesis (1. Mose 6,9): „Noah war ein frommer, unsträflicher Mann unter seinen Zeitgenossen: mit Gott wandelte Noah.“ Jede Zeitepoche braucht das lebendige Zeugnis von dem Gott, der Himmel und Erde gemacht hat. Und wer sollte die TREUE und WAHRHEIT dieses Gottes verkünden, wenn nicht die, die IHN kennen und von denen der Apostel Paulus schreibt: „IHR seid ein Brief Christi …!“ Denn die einzige Bibel, die die Menschen unsrer Zeit noch lesen, sind wir, die Christen, die Jesus-Nachfolger!

Wir haben einen großartigen Gott! Während man sich mühsam geeinigt hat, um einen Mindeststandard an Alterssicherung in unserem „reichen“ Land zu gewährleisten – Grundrente – haben wir die Gewissheit, dass uns durch Jesus Christus, der

„derselbe ist, gestern und heute und in alle Ewigkeit“,

eine Zukunft offen steht, die selbst mit dem Tod nicht endet. Der Gott, der von Generation zu Generation treu ist – auf den man sich unbedingt, absolut verlassen kann, hat unter vielen anderen auch den Namen: Jahwe Jireh! Das heißt, er ist der EWIGE, der aus dem Vorauserkennen unsrer Bedürftigkeit, Vorsorge getroffen hat, um uns mit allem zu versorgen, was wir für Zeit und Ewigkeit brauchen.

Die faszinierendste und großzügigste Person des Universums – Gott – lässt sich von uns als „Vater“ ansprechen:

„ Der Geist, den ihr empfangen habt, ist ja doch nicht ein Geist der Knechtschaft, so daß ihr euch aufs neue fürchten müsstet; sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen, in welchem wir rufen: »Abba, (lieber) Vater!“,

schreibt der Völkerapostel Paulus in seinem größten Werk, dem Brief an die Gemeinde zu Rom. Somit sind wir zutiefst Beschenkte, Begnadete – Menschen, die ein besonderes Vorrecht empfangen haben!

Immer schon hat aber ein besonderes Vorrecht auch eine besondere Verantwortung nach sich gezogen. Als Beschenkte ist es uns aufgetragen, Andere zu beschenken. Als Begnadete haben wir die Freundlichkeit Gottes vorzuleben. Der HERR der Zeiten ruft uns, um zukünftige Generationen zu segnen. Gott ist es ein Herzensanliegen,

„Zukunft und Hoffnung zu gewähren“!

Darum ist der sogenannte „Generationenvertrag“, auf dem das Zusammenleben unsrer Gesellschaft aufgebaut ist, keine Erfindung der Neuzeit. Die Generationengerechtigkeit war von jeher in Gottes Herzen beschlossen: ER hat’s erfunden! Und der letzte Versabschnitt unseres „Jubiläumspsalms“ (Psalm 100) lässt uns das zum Jahresausklang noch einmal deutlich vor Augen treten. Fundament und Basis ist „SEINE Treue“! Darum gebietet er:

„Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass Du lange lebst in dem Land, welches der EWIGE Dir zugeteilt hat.“

Ebenso aber gilt sein Wort an die Eltern- und Großelterngeneration:

„Reizt Eure Kinder nicht zur Verbitterung…!“

Das ist übrigens nicht nur weise im Hinblick darauf, dass „sie – Deine Kinder – Dir einmal Dein Pflegeheim aussuchen!“

Wir brauchen einander: Jung und Alt! Der Mut und die Unbekümmertheit der Jugend braucht die Lebenserfahrung und Lebensweisheit der Senioren. Ebenso brauchen die Altgewordenen die Kreativität und Initiativen der nachwachsenden Generation. Gemeinsam dienen wir und verherrlichen wir den einen Gott, der sich in seinem Sohn Jesus Christus aufgemacht hat, Menschsein zum ewigen Ziel zu führen.

Deshalb feiern wir Weihnachten – freuen uns auf die Tage der Ermutigung und Freude über den Gott, der ganz, ganz anders ist: Es gibt viele Menschen, die sich zu Göttern machen, aber nur einen Gott, der Mensch geworden ist: Jesus! Darum: „Mach’s wie Gott – werde Mensch!“ Feiere mit uns den Gott, der uns so sehr liebt, dass er freiwillig in unsere vergängliche Welt hineinkommt: Es ist das „Kind in der Krippe“, das uns ganz neu daran erinnert, wie einzigartig und gewaltig der EWIGE ist, dessen Treue von Generation zu Generation bleibt!

In diesem Sinne eine reich gesegnete, besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und ein gnadenreiches, mit Gottes guten Worten gefülltes neues Jahr 2020.

Bernd Niemeier

(Bibelzitate im Text: 1.Mose 6,9; 2.Kor. 3,3; Hebr. 13,7; Röm. 8,15; Jer. 29,11; 2. Mose 20,12;

Eph. 6,4; Ps. 100,5)

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